Publikationen


Corpus Vitrearum Deutschland, Bd. X,2

Die mittelalterlichen Glasmalereien in Nürnberg:
Sebalder Stadtseite

von Hartmut SCHOLZ

Berlin 2013 (Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft)
712 S. mit 866 Abb. davon 212 farbig
Format 24,5 x 32 cm. Leinen mit Schutzumschlag € 118.-
(ISBN 3-87157-236-4)

 

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Nürnberger Glasmalerei des späten 14. bis frühen 16. Jahrhunderts ist - wie schon der 2002 erschienene Teilband X,1 (Mittelfranken und Nürnberg extra muros) anzudeuten vermag - im gesamtdeutschen Vergleich in nahezu einzigartiger Dichte überliefert. Diesem Umstand ist es zuzuschreiben, daß die Bearbeitung allein der innerstädtischen Denkmälerbestände in weiteren drei Teilbänden erfolgen muß; diese umfassen: 1. die Glasmalereien der St. Sebalder Stadtseite (CVMA Deutschland Bd. X, 2), 2. die Glasmalereien der St. Lorenzer Stadtseite (CVMA Deutschland Bd. X, 3) und 3. die Glasgemäldesammlung des Germanischen Nationalmuseums (CVMA Deutschland Bd. X, 4). Da sich außerdem zahlreiche der heute museal aufbewahrten Scheiben sicher auf ihre ehemaligen Standorte in den Gotteshäusern der Stadt zurückführen lassen, wird - gemäß dem historischen Ordnungsprinzip - der vierte Teilband nurmehr die Bestände ungesicherter Provenienz sowie die außerfränkischen Glasmalereien behandeln.

Der Teilband X,2 der innerstädtischen Nürnberger Bestände ist den Glasmalereien der Sebalder Stadtseite gewidmet: Neben die zentralen Farbfenster der ältesten Pfarrkirche St. Sebald und der Frauenkirche treten die erhaltenen und überlieferten Glasmalereien des ehemaligen Benediktinerklosters St. Egidien, der im 19. Jahrhundert abgebrochenen Ordenshäuser der Augustiner und Dominikaner, des Heilig-Geist-Spitals, der Landauer Allerheiligenkapelle sowie öffentlicher und privater Profanbauten - ein Gesamtbestand von über 600 Scheiben an neun Standorten.

Die überragende Bedeutung der Nürnberger Glasmalerei des späten Mittelalters gründet in einer beispiellosen Anzahl niedergelassener Meister, die mit den Farbverglasungen der reichsstädtischen Kirchenbauten nicht ausgelastet waren und ihre Fenster über den fränkischen Raum hinaus bis nach Thüringen, Schwaben und Altbayern exportierten. Innerhalb dieser Überlieferung wird die um 1379 entstandene Ostchorverglasung von St. Sebald als Keimzelle einer weitreichenden Entwicklung erstmals umfassend vorgestellt. Das frühe 16. Jahrhundert sieht die lokale Produktion dann unter dem prägenden Einfluss Albrecht Dürers und seines Schülerkreises. Im Zuge einer einzigartigen Renovierungswelle, die die Farbverglasungen aller Nürnberger Sakralbauten betraf, war Dürer selbst mit Entwürfen u.a. für die Fenster der Bamberger Bischöfe, Kaiser Maximilians I. und des kaiserlichen Rats Melchior Pfinzing beteiligt, unbestrittenen Höhepunkten der deutschen Glasmalerei aus der Werkstatt des Nürnberger Stadtglasers Veit Hirsvogel d. Ä.


Rezensionen

Roger ROSEWELL, in: Vidimus, no. 77, Februar 2014
Birgit RUF, in: Nürnberger Nachrichten vom 13.01.2014
N.N., in: Glashaus – Internationales Magazin für Studioglas 1/2014
James BUGSLAG, in: The Journal of Stained Glass XXXVIII, 2015, S. 159-163
Michel HÉROLD, in: Bulletin Monumental, 173-3, 2015, S. 293-294
Virginia Chieffo RAGUIN, in: Speculum. A Journal of Mediaeval Studies, 90-3, 2015, S. 849-851
Daniel RIMSL, in: Journal für Kunstgeschichte, 20-2, 2016, S. 125-128

 

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