Publikationen


DGM II

Deutsche Glasmalerei des Mittelalters II:
Bildprogramme - Auftraggeber - Werkstätten

mit Beiträgen von Rüdiger BECKSMANN, Gabriela FRITZSCHE, Ulf-Dietrich KORN, Ivo RAUCH, Michael ROTH, Hartmut SCHOLZ und Ernst SCHUBERT
herausgegeben von Rüdiger BECKSMANN

Berlin 1992 (Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft)
200 S. mit 172 Abb., davon 15 farbig, und 1 Falttafel
Format 24,5 x 31,5 cm. Leinen

 

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Die hier als Band II eines dreiteiligen Werks vorgelegte Aufsatzsammlung ist die erste, mehrere Autoren vereinende spezielle Publikation zu diesem Thema. Herausgeber und Autoren hatten dabei gemeinsam das Ziel vor Augen, die in den letzten Jahrzehnten von einem kleinen Kreis von Spezialisten vorangebrachte Erforschung der deutschen Glasmalerei des Mittelalters einem größeren Kreis von Kennern und Liebhabern mittelalterlicher Kunst auf exemplarische Weise unter methodisch wechselnden Gesichtspunkten nahezubringen. Auf die übergreifenden Gesichtspunkte sollte dabei besonderes Gewicht gelegt werden, um zur Klärung so zentraler Fragen der mittelalterlichen Kunst wie der nach den formalen und inhaltlichen Bedingtheiten der Bildprogramme, nach der Rolle der Auftraggeber und nach der Arbeitsweise der Werkstätten beizutragen.

Am Anfang steht ein Beitrag von Ulf-Dietrich KORN über die in Bücken und Legden sowie aus Lohne und Ahrweiler erhaltenen Glasmalereien der Mitte des 13. Jahrhunderts und ihre möglichen Werkstattzentren Bremen und Soest.

Ernst SCHUBERT behandelt anschließend das ikonographische Programm der Westchorverglasung des Naumburger Domes und erschließt damit bisher nicht beachtete Zusammenhänge zwischen Skulptur und Glasmalerei im Sinne eines letztlich auf französische Kathedralportale zurückzuführenden Gesamtprogramms.

Im Beitrag von Rüdiger BECKSMANN geht es um die Frage, welche Rolle die Bettelorden an Rhein, Main und Neckar bei der Vermittlung des höfischen Stils der Pariser Kunst um 1300 gespielt haben.

Gabriela FRITZSCHE beschäftigt sich, ausgehend von dem Mitte des 14. Jahrhunderts ausgeführten Passionsfenster der Regensburger Dominikanerkirche, mit der Frage der sich damals in Regensburg vollziehenden Veränderungen der Werkstattstrukturen.

Im Mittelpunkt der Aufsatzsammlung steht der Beitrag von Hartmut SCHOLZ: Ausgehend von der Monopolstellung der Ulmer Glasmalerei-Werkstätten im frühen 15. Jahrhundert gelingt ihm der Nachweis, daß die Farbverglasung der Besserer-Kapelle trotz der kühnen Neuerungen in Raum- und Landschaftsauffassung ganz in der Tradition der älteren Ulmer Glasmalereiproduktion steht, also kein flandrischer Export sein kann.

Nach Straßburg und an das Ende des 15. Jahrhunderts führt der Beitrag von Michael ROTH über die Zeichnungen des sog. Meisters der Gewandstudien und ihre Beziehungen zur Straßburger Glas- und Tafelmalerei.

Im letzten Beitrag kommt Ivo RAUCH für das Weinstockfenster aus dem Trierer Dom zu unerwarteten, die Absichten seines Stifters erhellenden Einsichten.


Rezensionen

Brigitte KURMANN-SCHWARZ, in: Neue Zürcher Zeitung Nr. 188 vom 16. August 1993, S. 23
Hartmut BOOCKMANN, in: Zeitschrift für Kunstgeschichte 57, 1994, S. 697-699
Heinz PETERS, in: Mediaevistik 8, 1995, S. 509-511

 

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