Publikationen


DGM I

Deutsche Glasmalerei des Mittelalters I:
Voraussetzungen, Entwicklungen, Zusammenhänge

von Rüdiger BECKSMANN

Berlin 1995 (Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft)
240 S. mit 200 Abb. und 84 Farbtafeln
Format 24,5 x 31,5 cm. Leinen € 44,-
(ISBN 3-87157-161-X)

 

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Das wissenschaftliche wie das allgemeine Interesse an der Glasmalerei des Mittelalters ist auch in Deutschland in den letzten Jahrzehnten größer geworden. Die spektakulären Kunstausstellungen der letzten dreißig Jahre - Rhein und Maas in Köln (1972), Die Zeit der Staufer in Stuttgart (1977), Die Parler und der schöne Stil wiederum in Köln (1978) und Nürnberg 1300-1550 in Nürnberg und New York (1986) - dürften entscheidend hierzu beigetragen haben. Dennoch wird die unvergleichliche Vielfalt der in Deutschland erhaltenen Glasmalereien des Mittelalters bisher kaum wahrgenommen, obwohl sie in den vierzehn seit 1958 erschienenen Bänden des deutschen CVMA, das einmal vierzig Bände umfassen soll, längst offenkundig geworden ist. Die dort in der Regel zum ersten Mal gründlich untersuchten und abgebildeten Werke liefern über die Dokumentation ihres Befundes hinaus eine Fülle von Erkenntnissen zu allgemeinen Fragen nach den technischen Voraussetzungen, den historischen Zusammenhängen und den stilistischen Entwicklungen, aber auch den Bedingtheiten der Bildprogramme, der Rolle der Auftraggeber wie der Arbeitsweise der Werkstätten.

Seit Hans WENTZELS 1954 in zweiter Auflage erschienenen "Meisterwerken der Glasmalerei" fehlte ein den jüngsten Stand der Forschung vermittelnder Überblick über die deutsche Glasmalerei des Mittelalters. Dieses Ziel hat sich ein von Rüdiger BECKSMANN konzipiertes und herausgegebenes dreiteiliges Werk gesetzt. An Hand von achtzig ausgewählten Werken bietet der erste Band - gewissermaßen als "Katalog einer imaginären Ausstellung" - einen aufschlußreichen Überblick über einen weit verstreuten, noch immer unzureichend erforschten Denkmälerbestand, dessen Gesamtheit der dritte Band erschließen soll. Wie bei dem 1992 erschienenen zweiten Band mit Aufsätzen wird auch bei dieser exemplarischen Auswahl besonderes Gewicht auf die übergreifenden Zusammenhänge gelegt. Einmal mehr soll gezeigt werden, in welch komplexer Weise eine archäologische, historische, bild- und stilgeschichtliche Aspekte gleichermaßen berücksichtigende Aufarbeitung der mittelalterlichen Glasmalerei, wie sie in den Bänden des CVMA erfolgt, zur Klärung zentraler Fragen und Probleme der mittelalterlichen Kunst beizutragen vermag. Dank der großzügigen Bebilderung entsteht so ein vielfältiges Spektrum. Es ermöglicht anregende Einblicke in ein lange vernachlässigtes Forschungsgebiet der mittelalterlichen Kunst. Zugleich veranschaulicht es die enge Verknüpfung der Glasmalerei mit anderen, besser erforschten Gattungen und damit den immer wieder angemahnten Gesamtzusammenhang.


Rezensionen

Matthias MENDE, in: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg 84, 1997, S. 256-259

 

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