Publikationen


Corpus Vitrearum Medii Aevi Deutschland
Bd. II, 1

Die mittelalterlichen Glasmalereien
in Baden und der Pfalz
(ohne Freiburg i. Br.)

von Rüdiger BECKSMANN

Berlin 1979 (Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft)
546 S. mit 198 Fig., 538 Abb.,
14 Farbtafeln und 1 Falttafel
Format 24,5 x 31,5. Leinen € 135.-
(ISBN 3-87157-079-6)

 

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Der dritte Band des CVMA Deutschland erschließt einen trotz aller Verluste überraschend vielfältigen, 460 Scheiben umfassenden Glasmalereibestand an 60 Standorten. Zeitlich reicht er vom späten 10. bis ins frühe 16. Jahrhundert. Kunstgeschichtlich ist er mit Straßburg, Freiburg, Konstanz, Ulm, Speyer und Wimpfen zu verbinden. Dabei gewinnen Speyer, aber auch Heidelberg als künstlerische Zentren erstmals Kontinuität und Dichte. Eine große Bereicherung erfährt Konstanz durch die Rekonstruktion der einst im Münster und in der Dominikanerkirche vorhandenen Farbverglasungen. Aber auch Straßburg, das bedeutendste Glasmalereizentrum im südwestdeutschen Raum während des gesamten Mittelalters, erhält einen beträchtlichen Zuwachs an bisher kaum beachteten Werken. Vor allem unser Bild von der Straßburger Werkstattgemeinschaft Peter Hemmels, die seit 1477 eine fast monopolartige Stellung erlangte und für Jahrzehnte die spätgotische Glasmalerei Süddeutschlands prägte, hat sich durch die für badische Standorte gelieferten Farbverglasungen weiter differenziert.

Obwohl die in Baden und der Pfalz erhaltenen Glasmalereien im 19. Jahrhundert vielfach von ihren ehemaligen Standorten entfernt worden waren, konnten diese mit Hilfe archäologischer, historischer und technischer Indizien ermittelt werden. Die Darstellung trägt diesem Umstand dadurch Rechnung, daß sie die gesicherten Bestände unter ihren ehemaligen Standorten behandelt, den zerstörten ursprünglichen Zusammenhang in zahlreichen Rekonstruktionszeichnungen veranschaulicht und die an Standorte außerhalb Badens und der Pfalz abgewanderten Scheiben in Anhängen erfaßt und abbildet.

Mit diesen in die 1983 verabschiedete zweite Fassung der Richtlinien des internationalen CVMA eingegangenen Neuerungen gibt der Katalog knappe, aber umfassende Auskünfte zu einzelnen Scheiben wie ganzen Verglasungen, während die Kunstgeschichtliche Einleitung die historischen Voraussetzungen und künstlerischen Zusammenhänge zu klären versucht. Text und Abbildungen sind so geordnet und aufeinander abgestimmt, daß sich ein umfassendes Gesamtbild ergibt, das sich dem Benutzer auch von den Tafelteilen her erschließt. Im Hinblick auf die Farbigkeit vermitteln die Farbtafeln einen repräsentativen Querschnitt.


Rezensionen

Edgar LEHMANN, in: Deutsche Literaturzeitung 101, 1980, Sp. 507-511
Emil MAURER, in: Neue Zürcher Zeitung Nr. 265 vom 14. November 1980, S. 35
Helmut MAURER, in: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins 128, 1980, S. 585-590
Norbert BONGARTZ, in: Denkmalpflege in Baden-Württemberg 9, 1980, S. 34
Eva FRODL-KRAFT, in: Kunstchronik 34, 1981, S. 402-411
Louis GORDECKI, in: Revue de l'art 51, 1981, S. 27
Peter KURMANN, in: Zeitschrift für Schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte 38, 1981, S. 222f.
Wolfgang MÜLLER, in: Freiburger Diözesanarchiv 101, 1981, S. 320f.
Christiane WILD-BLOCK, in: Cahiers alsaciens d'archéologie, d'art et d'histoire 24, 1981, S. 183-185
Madeline H. CAVINESS, in: Speculum 57, 1982, S. 857-859
Christa RICHTER, in: Kunstwissenschaftliche Beiträge. Beilage zur Zs. für Bildende Kunst 11, 1982, S. 15f.
Roland RECHT, in: Revue d'Alsace 108, 1982, S. 302f.
Hans SCHWARZMAIER/B. MÜLLER, in: Blätter für deutsche Landesgeschichte 119, 1983, S. 374

 

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